#17 Wir wollen bauen - oder - Jetzt oder nie
Der Status quo und die Perspektive
Seit inzwsichen fast elf Jahren gibt es Krimmers Backstub'. Die Bäckerei hier am Standort allerdings schon deutlich länger. Nach sechs Generationen Bäckerei Hille durften wir 2014 mit der Übernahme, nachdem innerhalb der Familie kein Nachfolger gefunden war, diese Bäckerei fortführen. Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass wir in dieser Zeit so wachsen würden und irgendwann über 30 Mitarbeitende beschäftigen würden. Dafür waren und sind die Räumlichkeiten hier auch gar nie gedacht und ausgelegt gewesen. Die Frage stellt sich also: Was tun? Hier dauerhaft in Miete bleiben, wo die Räumlichkeiten aufgrund der Tatsache, dass wir so gewachsen sind, eigentlich nicht optimal sind? Gerade was Wege, Ergonomie und vieles andere angeht? Woanders ein Mietobjekt suchen? Obwohl wir uns als Familie hier wohlfühlen und 30 m oberhalb der Bäckerei ein Haus gekauft und kernsaniert haben? Neu bauen? Im Gewerbegebiet? Wo wir uns hier als Dorfbäcker eigentlich wohl fühlen und wissen, dass unser Konzept hier im Ort funktioniert?
Keine einfache Entscheidung. Nach langem Abwägen über viele Monate, vielen Gesprächen, Pläne schmieden und wieder verwerfen, Überlegen und Alternativen vergleichen, kamen wir irgendwann zu dem Schluss, dass die Möglichkeit auf eigenem Grundstück hier im Ortskern eine "neue" Bäckerei zu bauen, die mit Abstand sinnvollste und perspektivisch beste Lösung sein könnte.
Wir bauen nicht, um größer zu werden.
Was wir vorhaben - und was nicht
Die Tatsache, dass uns hier im Ort inzwischen zwei nebeneinander liegende Grundstücke direkt neben der Bäckerei gehören, eröffnet uns nun die Möglichkeit hier etwas Neues zu schaffen. Die Ursprungsidee die alte Scheune, die auf unserem Grundstück steht, auszubauen stand schon länger und war ursprünglich als Ergänzung zur bestehenden Bäckerei gedacht. Diese Ursprungsidee hat sich nun weiter entwickelt. Wir wollen das Haus, vor dem im Moment die vier Kundenparkplätze eingerichtet sind, abreißen und einen Neubau direkt an die Scheune anschließen. Uns ist klar, dass das im Ort, mit Wohnbebauung drumherum, nicht ganz ohne ist. Doch so können wir etwas Innovatives, Spannendes, Einzigartiges schaffen: Eine umgebaute Scheune mit offenem und einsehbarem Produktionsbereich und mit Verkaufsbereich, der unseren Kundinnen und Kunden das Gefühl gibt, direkt in der Backstube einzukaufen. Die Transparenz, die uns so wichtig ist, können wir so noch besser zeigen. Dennoch wird es die Möglichkeit geben, den Produktionsbereich auch räumlich abzutrennen, denn manchmal versinkt man einfach so in die Prozesse am Teig und braucht Konzentration. Doch allen, die bei uns einkaufen, wollen wir ein besonderes Erlebnis bieten. In dem Neubau sollen im EG ebenfalls Produktionsräume für temperaturempfindlichere Arbeiten wie die Herstellung von Kuchen und Feingebäck entstehen. In den darüber liegenden Geschossen entstehen Mitarbeitendenräume sowie Büros. Im Prinzip wollen wir das, was wir im Moment auf vielen Stockwerken mit Stufen und sogar in mehreren Gebäuden machen, auf ebenerdige Räumlichkeiten umziehen und somit mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:
- Wir bauen für moderne, zeitgemäße Arbeitsplätze mit ergonomischer Unterstützung und angenehmem Raumklima
- Wir bauen für einen Betrieb mit zukunftsgerichteter Perspektive, der auch in Jahrzehnten attraktiv genug ist, potenzielle Nachfolger zu finden
- Wir bauen für zeitgemäße Technik, was Wärmerückgewinnung und ähnliches angeht
- Wir bauen bewusst am Standort Untermünkheim, weil uns wichtig ist, weiter Dorfbäcker zu bleiben
- Wir bauen für genügend Platz, um weiterhin in der Qualität zu backen, wie wir es bisher tun
- Wir bauen, damit die Abläufe, die sich über die Jahre verkompliziert haben, wieder sinnvoll gestaltet werden können
Das Ganze ist für uns ein riesen Projekt und die Finanzierung dessen alles andere als leicht. Unsere Bäckerei wurde von Beginn an ohne Investoren aufgebaut und vieles, von dem, was wir die letzten zehneinhalb Jahre erwirtschaftet haben, wurde in neue Öfen, Laden und Café investiert. Dies war immer wohlüberlegt und aus heutiger Sicht richtig und wichtig, um uns da hin zu entwickeln, wo wir heute stehen. Für uns scheint nun, mit knapp vierzig, der richtige Zeitpunkt, dieses große Projekt anzupacken.
Wir planen derzeit über alternative Finanzierungsmethoden in Form von sogenannten Genussrechten der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, sich an dem Projekt zu beteiligen.
Bei Fragen freuen wir uns über Mails; schreibt mir gerne direkt an ingmar.krimmer@krimmers-backstub.de oder sprecht uns an.
Krimmer steht auch weiterhin für
- hochwertige Bio-Backwaren und Sauerteigbrote
- Handwerk
- regionales und transparentes Lieferantennetzwerk
- attraktive Arbeitsplätze
- Wertschätzung gegenüber Natur, Mitarbeitenden und Kundinnen und Kunden
Wichtig noch zum Schluss: Das Projekt ist im Moment im Genehmigungsverfahren und uns ob es genehmigt wird, ist bis dato noch nicht sicher.
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