#14 Was bei uns anders ist - oder - Die fünf KRIMMER-Werte
Profilschärfung
Uns war von Beginn an klar: Wir müssen anders sein als Andere. Auf uns hat nämlich niemand gewartet. Denn als wir die Bäckerei Krimmers Backstub' eröffneten, indem wir die Bäckerei Hille nach sechs Generationen, übernahmen, gab es schon ca. 11.000 Handwerksbäckereien in Deutschland. Eine Daseinsberechtigung hatten wir nur, wenn wir auch einen Mehrwert darstellen.
Lange war es mir nicht möglich in kurzen, knappen Sätzen unsere Andersartigkeit in griffige Sätze zu packen. Unstrukturierte Sätze mit Wortfetzen wie Qualität, eigene Herstellung und Regional waren meist die Antwort.
In den Jahren hat sich unser Profil aber immer weiter geschärft und inzwischen kann ich unsere jetzige Philosophie in fünf Punkte zusammenfassen. Unsere KRIMMER-Werte. Da aber einer dieser Werte Entwicklung heißt, kann es sein, dass sich die Definition der einzelnen Werte immer wieder verändert. Was unverrückbar ist, sind die Werte an sich, die all unserem Handeln und unseren Entscheidungen zugrunde liegen.
Die fünf KRIMMER-Werte
Individualität
Wir stellen eigene Backwaren her. Inspiriert werden diese durch unsere eigenen Ideen oder von Anregungen und Ideen anderer. Dabei ist uns immer wichtig, dass wir die Produkte so herstellen, wie sie zu uns passen und wie sie unserer Identität entsprechen. Wichtig auch: Jedes Produkt steht für sich, hat einen eigenen Charakter und ein klares Profil. Deshalb wird es bei uns niemals Brote mit vielen Dutzend verschiedenen Zutaten geben.
Unsere Backwaren sind KRIMMER-Backwaren.
Qualität
Ein inflationär verwendeter Begriff, den man etwas ausführlicher erklären muss: Qualität heißt für uns: Wir versuchen in allen Bereichen das Optimum herauszuholen. Dass das Brot gut schmeckt, ist dabei nur einer von vielen Bereichen, wenn auch der vermutlich zentralste. Es beginnt, auf das Produkt bezogen, aber viel weiter vorne: Nämlich bei der Frage, wie das Getreide und die anderen Rohstoffe gewachsen sind, aus welchem Anbau sie stammen und was überhaupt alles an Zutaten verwendet wird. Es geht für uns aber noch viel weiter und betrifft auch alle anderen Facetten der Bäckerei: Die freundliche Verkäuferin im Laden, die transparente und fachkundige Beratung, der Service (gelebter Service ist so ein hohes und heutzutage seltenses Gut!), die Präsentation der Waren, die Optik des Lieferfahrzeugs. Es betrifft aber zum Beispiel auch die Arbeitsplatzqualität der Mitarbeiter/innen, das professionelle und rechtzeitige Erstellen von Einsatzplänen, die Höhe des Entgelts, die Gestaltung des Pausenraums, das Angebot an zusätzlichen Leistungen über das Entgelt hinaus und vieles mehr. Wir sind der Überzeugung, dass es nur so sinnvoll und nachhaltig ist. Am Ende des Tages gehören nämlich alle Bereiche zusammen und alles hat Auswirkung auf den zentralen Bereich unseres Unternehmens: Das Brot und die Brezel.
Transparenz
Dieser Punkt ist ein extrem wichtiger und mir ein großes Herzensanliegen. Ich habe in allen Betrieben (bis auf eine Ausnahme) erlebt, dass dieser Wert eine untergeordnete oder sogar keine Rolle gespielt hat. Das hat mir immer zu schaffen gemacht. Ehrlichkeit war bei uns zu Hause ein hohes Gut und so war mir klar, dass ich es nicht verantworten könnte, den Kunden etwas anderes zu erzählen, als wir tatsächlich auch in der Backstube tun. Ich habe gelernt, dass es sogar besser ist, wenn man "draußen" eher tiefstapelt. Der Effekt ist: Erfährt jemand, dass wir sogar noch hochwertiger und nachhaltiger sind und dass bei uns auch mal etwas schief geht beispielsweise, verstärkt sich Vertrauen und Begeisterung auf Seiten der Kunden. Schon allein deshalb war ich "gezwungen" mich von Fertigmischungen und anderen Convenienceprodukten loszusagen, als wir die Bäckerei eröffneten. Ich bin auch der Überzeugung, dass die Intransparenz nicht nachhaltig funktioniert sondern eigentlich ein Schuss ins eigene Knie ist. Mag es zu Beginn vielleicht noch funktionieren, hat man spätestens, wenn Kunden erfahren, dass es in Wahrheit ganz anders ist, eigentlich ein dreifaches Problem: Man verliert Vertrauen, hat ein "schlechteres" Produkt als man eigentlich vorgegeben hat und gleichzeitig durch den Einsatz der Hiflsmittel nicht das Know-how, es anders zu machen. Von der Abhängigkeit eines Zulieferers ganz zu schweigen.
Wertschätzung
Ebenfalls ein zentraler Baustein für uns. Diese Wertschätzung ist, wie alle anderen Werte, ganzheitlich, zu verstehen. Sie betrifft die Wertschätzung von uns gegenüber unseren Mitarbeitenden, die Wertschätzung unserer Verkäuferinnen gegenüber unseren Kundinnen und Kunden und die Wertschätzung von uns allen gegenüber der Schöpfung und allen Produkten, die wir daraus herstellen. Wenn man, wie ich, zehn Jahre, im Handwerk angestellt war, hat man durchaus einiges erlebt, das mit Wertschätzung untereinander nichts zu tun hat. Auswirkung hat der letzte Punkt (Wertschätzung unserer Schöpfung) z.B. auf unseren Umgang mit übrigen Backwaren und deren Weiterverwendung.
Entwicklung
Krimmers Backstub' bleibt nicht stehen und ruht sich nicht aus. Wir wollen besser werden. Wir wollen unser Profil weiter schärfen und immer offen bleiben für Entwicklung. Auch die Entwicklungen der Gesellschaft und des Marktes haben wir dabei im Blick. Zum Beispiel haben wir 2023 unsere Sauerteigführung komplett umgestellt und so auf ein neues Level gehoben. Dadurch können wir heute bei einem Großteil unserer Brote auf Hefe verzichten. Unser Projekt 2024 ist die endgültige und vollumfängliche Umstellung auf Bio(land)-Rohstoffe. Aber das ist einen extra Artikel wert. Lies hier, wenn Du mehr wissen willst.
Zusammenfassend lässt sich unser "Geheimnis" eigentlich sogar auf eine Sache reduzieren: Anspruch! Wir wollen das Maximum dessen erreichen, was wir aufgrund von Know-how, menschlichen und finanziellen Kapazitäten und räumlichen Gegebenheiten erreichen können. Dieser Anspruch definiert, wie wir arbeiten; egal in welchem Bereich. Wieder auf unsere Backwaren bezogen: Uns ist im Prinzip egal, wie teuer ein Rohstoff und wie hoch der Aufwand für ein Produkt ist. Wir wollen das Maximum dessen erreichen, was wir können. Ein umgekehrter Ansatz als in vielen anderen Betrieben, wo oft der wirtschaftliche Erfolg das Ziel ist. Doch gerade dieser Ansatz, bei dem das Ziel das beste "Produkt" und der Gewinn nur eine Folge daraus ist, führt dazu, dass wir uns von anderen klar abgrenzen können und uns unserem Ziel, "anders zu sein als andere" immer näher bringt.
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